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Der Ärger mit den Kaffeefahrten


Es klingt meist zu schön, um wahr zu sein und so ist es dann meist auch: Einladungen zu Fahrten in traumhafte Gegenden zum Schnäppchenpreis. Schnell stellt sich dies jedoch meist als Nepp heraus.

Kaffeefahrten – das Wort kennt jeder und doch ist die Versuchung bei gut gemachten Einladungen mitunter groß. Günstige Reisen in attraktive Landschaften – und doch gibt’s kaum was zu sehen.

Wer kennt das nicht? Im Briefkasten liegt ein Flyer oder gar Brief, in dem versprochen wird, dass ein Riesengewinn erzielt wurde. Oder es wird eine äußerst günstige Reise in schöne Gegenden versprochen, oft sogar kostenlos. Man müsse sich nur zurückmelden und schon geht’s los. Tut man dies jedoch, geht der Ärger erst richtig los.

Der Bus kommt an, alle steigen ein und sind noch frohen Mutes, dass sie einen schönen Tag in den Bergen oder am Meer verbringen werden. Meist läuft es dann jedoch so, dass der Bus irgendwo im Nirgendwo anhält und alle in eine Gaststätte getrieben werden. Hier gibt es dann erst einmal Kaffee und Kuchen. Und die Türen werden verschlossen. Was die Kaffeegäste nicht wissen: Auf sie wartet nun ein Martyrium von mehreren Stunden, in denen sie aufgefordert werden bestimmte Produkte zu erwerben. Mit den blumigsten Argumenten werden billige Discountwaren wie Uhren oder Wasserspender angepriesen oder Nahrungsergänzungsmittel beworben.

Das System funktioniert. Nach stundenlangen Reden sind viele so erschöpft, dass sie alles kaufen würden, nur um endlich wieder nach Hause zu kommen. Wehe jedoch, jemand wagt es, offen Kritik zu üben. Dann wird er meist sehr schnell aus dem Raum entfernt. Wer allerdings glaubt, dass er nun wenigstens eine Chance auf die versprochene Landschaft habe, irrt sich. Denn nicht selten werden diese „Querulanten“ dann einfach zurück gelassen. Da wird aus einem Spaziergang nach dem Rauswurf schnell eine Odyssee zurück nach Hause. Wohl dem, der sich dann eine Stretchlimousine mieten kann.

In den meisten Fällen sind von diesen Kaffeefahrtenfallen ältere oder Menschen mit wenig Geld betroffen, weil sie glauben, so auf günstige Art einmal aus dem Haus zu kommen. Darüber hinaus lassen sich die Veranstalter immer neue Tricks einfallen, bieten immer neue Anreize. Vom angeblichen Lottogewinn bei Mitfahrt über die Auszahlung bestimmter Summen, die sich schnell als „Rabatt“ entpuppen bis hin zur kostenlosen Verkostung wertvoller Weine reichen die Ankündigungen. Gemeinsam haben sie vor allem eines: Sie enthalten eine Telefonnummer, auf der man anrufen und sich registrieren soll. Wenn Sie also solche Post in Ihrem Briefkasten haben, werfen Sie sie getrost weg.




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